Verluste/Erleichterungen, Pläne und das Resumée zu Punta Arenas

Meinen Vormittag habe ich damit verbracht mit meinem Reiseführer abzuschließen. Das heißt alle angemarkerten Ziele auf die beiliegende Karte zu übertragen und das gute Stück dann für die Nachwelt zugänglich in das Regal im Hostel zu stellen. Immerhin sind das bestimmt 500 Gramm weniger Reisegepäck. Nicht lachen. Für mich ist das ein großer Schritt 😅

Jetzt habe ich eine wunderbar vollgekritzelte Chile-Map, die ich nach Bedarf abarbeiten kann. Das ist deutlich praktischer als das fette Buch, was ich immer durchblättern muss. Außerdem habe ich ja für alle weiteren Fragen mein Telefon, was mir so oder so mehr Auskunft geben kann.

Zu dem war die Dominikanerin in meinem Zimmer heute so begeistert von meiner Cut-Out-Leggings, dass ich ihr diese direkt überlassen habe. Ich weiß ja, wie ich mir eine neue bastle und habe damit wieder einmal einen Menschen glücklich gemacht 😜

Es kann also morgen etwas erleichtert wieder gen Norden, nach Puerto Natales, gehen. Ich bin auch wirklich nicht traurig morgen in der Früh Punta Arenas zu verlassen. Abgesehen davon, dass einem nicht mal das Hostelpersonal Auskunft darüber geben kann, was es in der Stadt Sehenswertes gibt, weckt diese Stadt ein seltsames Gefühl in mir.

Ich war heute auf dem Friedhof unterwegs, der angeblich der schönste in ganz Südamerika sein soll. Ich muss allerdings sagen, dass der Cementario Central in Santiago wesentlich beeindruckender ist. Lediglich die Statue des "unbekannten Indianerjungen" hat mich für einen kurzen Moment gefesselt. Es ist ein Mahnmal für den Umgang mit indigenen Völkern, wird von den Menschen hier allerdings wie eine Art Ikone verehrt. Das bedeutet man legt dem Abbild eine Art Opfer hin (oder wirft Geld in die Klingelbox) und darf sich dann etwas wünschen. Wenn der Wunsch in Erfüllung geht, muss man zurückkommen und eine kleine Danksagungs-Platte hinterlassen. Offensichtlich sind schon einige Wünsche in Erfüllung gegangen, vielleicht wird meiner ja auch erfüllt 😊

Im Anschluss bin ich runter zum Strand gewandert, wobei mir schnell bewusst wurde, warum alle Touren für heute abgesagt wurden. Selbst in der Stadt bließ der Wind recht kräftig, ich will gar nicht wissen wie krass der Seegang sein muss. Wiedereinmal hat mich Fortuna geküsst und mir gestern wunderbares Wetter geschenkt 😇

Irgendwie erscheint mir die Stadt aufgegeben. Die Menschen sind zwar natürlich sehr freundlich und hilfsbereit, aber vermitteln einem keine Leidenschaft. Es ist eben das Ende der Welt 😶

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