Bienvenido a Bolivia 🇧🇴 | Parte 1
Der Salar de Uyuni in Bolivien ist der größte Salzsee der Welt und da sich San Pedro de Atacama nicht weit von der bolivianischen Grenze und besagtem Landstrich befindet, wird von da aus eine mehrtägige Tour zum Salar angeboten. Da mein weiterer Weg mich so oder so nach Bolivien führen würde und auch Dani unbedingt dieses Naturwunder sehen wollte, buchten wir die Tour selbstverständlich nach dem Einholen einiger Preisangebote diverser Agenturen. Bei der Wahl der Agentur ist hier definitiv nicht nur der Preis entscheidend ☝ Immer wieder liest man im Netz von Unfällen aufgrund betrunkener Fahrer, dementsprechend muss man sich auch die Ratings der Agenturen ansehen. Feilschen ist natürlich trotzdem immer möglich 😉
Für mich stand fest, dass ich in Bolivien bleibe, demnach wählte ich die 3-Tages-Variante. Dani buchte den Return nach San Pedro, da sie im Anschluss nach Salta in Argentinien weiterzog, was von Chile aus besser zu erreichen war.
Am ersten Tag wurden wir morgens um 06.30 Uhr vom Hostel abgeholt und fuhren dann mit vollem Bus zum Grenzübergang "Hito Cajon". Die Ausreise aus Chile gestaltete sich zwar unproblematisch, dennoch mussten wir erst einmal warten, da der Posten erst um 08.00 Uhr öffnete und die Beamten dann auch nur sehr wenig Motivation zum Arbeiten besaßen 😑
Viel witziger war die Einreise nach Bolivien: wir mussten in einen kleinen Holzverschlag, in dem mich ein etwas korpulenter, älterer Herr anstrahlte und zügig sämtliche Dokumente abstempelte. Bienvenido a Bolivia 🇧🇴
Nach einem ausgiebigen Frühstück am Bus im Grenzgebiet wurden wir anschließend auf Jeeps für unsere weitere Reise eingeteilt. Irgendwie findet man sich komischerweise immer recht schnell, daher brauchten wir nicht lang um unsere 6er-Gruppe, bestehend aus einem Pärchen aus Liechtenstein, einem Pärchen aus Deutschland sowie Dani und mir. Die Amtssprache für die nächsten drei Tage war dementsprechend auf Deutsch festgelegt, zum Leidwesen unseres bolivianischen Fahrers Simeon, der nur Spanisch sprach 😅
Das Wetter für unseren kleinen Anden-Trip war traumhaft. Strahlend blauer Himmel und eine, aufgrund der dünnen Ozon-Schicht, brennende Sonne, die die Windjacke und Mütze überflüssig machte.🌞 Ich war auch sehr froh mir letztendlich in San Pedro doch einen Alpaka-Pullover gekauft zu haben, denn die Wolle ist super leicht, kratzt nicht und wärmt, ohne dass man schwitzt ☺
Zwischen noch einmal höheren Vulkanen fuhren wir schleßlich die Laguna Blanca (deren Farbe durch den hohen Borax-Gehalt, einem Mineral welches u.a. zur Herstellung von Keramik-Glasuren und Waschmittel verwendet wird, entsteht)
und der Laguna Verde (deren Farbe durch den hohen Gehalt an oxidiertem Kupfer ensteht). Neben den ersten Flamingos in der Laguna Verde lief uns auch ein ganz und gar nicht scheuer Wüstenfuchs über den Weg, der das kleine Foto-Shooting offensichtlich auch genoss 😁
Der nächste Halt auf der Route war das Desierto de Dali, was eigentlich einen anderen Namen hat, aufgrund seiner bizarren Felsformationen jedoch an ein Gemälde des Malers Salvador Dalí erinnert 😉
Nach diesen ersten eindrucksvollen Haltepunkten, war es eindeutig Zeit für etwas Entspannung. Im ca. 35 Grad warmen Wasser der Thermalquellen vulkanischen Ursprungs konnte man für eine Weile relaxen und die Aussicht auf eine Herde Vicuñas (das Pendant zu den Guanacos im südlichen Teil der Anden, sprich eine Art wilde Lamas) genießen 😊
Wo heiße Quellen zum Baden zu finden sind, sind auch weniger angenehme Geysire nicht fern. Selbst mit geschlossenen Jeep-Fenstern konnte man den Schwefelgeruch schon von weitem wahrnehmen, da half selbst mein wieder einmal wunderbar ausgeprägter Schnupfen nichts 😷 Aus einer Vielzahl verschiedenfarbiger Höllenschlunde dampfte, brodelte und spritzte die mehr als 100 Grad heiße Brühe ans Tageslicht.
Schließlich kamen wir an unserem ersten Hostal mitten in den Bergen auf etwa 4.500m Höhe an, wobei Einfachheit groß geschrieben wurde... d.h. nur ca. 2h Strom zum Aufladen der Fotografier-Gerätschaften, kein Klopapier (in der Agentur wurde uns bereits vorab empfohlen sich damit einzudecken 🙈) und keine Dusche. Dafür immerhin ein Privatzimmer, was ich mir nur mit Dani teilte.
Auf dem letzten Streckenabschnitt bis zur Herberge machte sich die Höhe dann doch bei uns allen bemerkbar 😵 Drückende Kopfschmerzen aufgrund des geringen Sauerstoffgehalts der Luft sorgten bei uns allen für Erschöpfung, teilweise gesellte sich Übelkeit dazu...
Zeit für meinen ersten kleinen Kokablatt-Snack ☝ Dieser erwies sich jedoch als alles andere als schmackhaft. Man stopft sich einige Blätter in den Mund und kaut eben darauf herum. Die grüne Pampe schmeckt wie eine Mischung aus grünem Tee und Heu und wird immer mehr im Mund. Es regt den Speichelfluss an, aber man soll es nicht hinunterschlucken, da es den Magen reizt. Nach kurzer Zeit schlafen einem dann Gaumen und Zunge ein, das war mir schließlich zu viel des Guten also spuckte ich alles aus und erfreute mich an meinen grünen Zahnzwischenräumen 😒 (Normalerweise konsumiert man dazu eine Art Asche, die die Taubheit verhindert... die habe ich natürlich nicht gekauft 😌) Allerdings muss ich sagen, dass Pacha Mama (Mutter Natur in der Sprache der Mapuche 😉) hier wieder ganze Arbeit geleistet hat und ein wunderbares Mittel erfunden hat, denn es hat wirklich ein wenig geholfen.
Nach einem spärlichen Mittagessen und mit einem Mitfahrer weniger steuerten wir vom Hostal aus den letzten Punkt, die Laguna Colorada, an. Dort eröffnete sich neben dem unglaublichen Farbenspiel von rosafarbenem Wasser, grünem Sumpfufer, strahlend blauen Wolkenlücken und den bedrohlich wirkenden grauen Ungetümen eines herannahenden Gewitters auch eine über 30.000 Tiere umfassende Kolonie von Flamingos 😻 Ein unschwer auf den Bildern erkennbarer, überwältigender Tagesabschluss, dessen Spaziergang an der frischen Luft auch gut für unseren Sauerstoffmangel war.
Bezüglich diesem kleinen, ausgesprochen flauschig wirkenden "Grasbüschels" muss ich an dieser Stelle dringend von beherztem "Durchwuscheln-Wollen" abraten☝, denn... ES IST EIN KAKTUS !!! Die Stacheln habe ich mir noch am nächsten Tag mühselig aus der Hand ziehen müssen 😬


























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