El Alto 😒

Der Weg zu einem der größten Märkte der Welt führte straight bergauf, wie der Name des Stadtteils von La Paz schon sagt: El Alto bedeutet "der Hohe".
Mit dem violetten Teleférico bekommt man einen sehr guten Überblick über die Stadt während man sich zügig auf 4.100 Höhenmeter hinaufbewegt 🤗



Auf dem El Alto Markt trifft man die Hexen von La Paz, die einem seine Zukunft aus den Kokablättern lesen und ihre Talismane verkaufen. Auch hier kann man Lama-Föten kaufen, der Anblick ist immer wieder recht schauerlich 😅


Kaufen kann man hier so ziemlich alles, sofern man nicht einem der Taschendiebe begegnet, die auf professionelle Art und Weise vorzugsweise Touristen abziehen 😑 es wird immer wieder davor gewarnt, dementsprechend gefasst war ich und in Alarmbereitschaft. Mein Begleiter hingegen war etwas weniger gewissenhaft im Verstauen seines Telefons und es kam wie es kommen musste 😩 Einer warf eine Rolle Geschenkpapier vor seine Füße, ein andere packte ihn am linken Hosenbein und der dritte zog ihm genüsslich das Smartphone aus der rechten Hosentasche 😱
Damit war der Tag hin. Norbert war völlig aus dem Häuschen und zu keinem klaren Gedanken mehr fähig, ich musste für uns beide denken und uns erst einmal möglichst im Hellen aus La Paz gefährlichstem Viertel bringen 🙈
Viele Möglichkeiten hatten wir nicht, die Typen konnten wir nicht identifizieren, das Telefon anrufen ging auch nicht, da im Flugmodus. Wirklich Hoffnung es orten zu können hatte ich auch nicht, um Norbert aber zu beruhigen gingen wir schließlich trotzdem zur Polizei 😬
An der ersten kleinen Wache am Teleférico wurden wir direkt der Nutzlosigkeit der Beamten Zeuge... Man sei nicht zuständig, wir müssen in die Hauptstelle im Herzen El Alto zurück. Ich fragte auf Spanisch, ob man uns irgendwie mit dieser verbinden könnte, die Antwort war: das sind nur 10 min zu Fuß in jene Richtung. Immerhin konnte ich den Herren dann noch dazu bringen mir die Adresse aufzuschreiben, denn laufen wollte ich dahin im Regen und bei Einbruch der Dunkelheit bestimmt nicht 😅
Der Taxifahrer warnte uns auch noch, dass wir uns aktuell zur gefährlichsten Uhrzeit hier aufhalten und brachte uns aber immerhin sicher durch den dichten Verkehr zum Hauptquartier der Polizei, das übrigens unweit vom Schwarzmarkt liegt. Ich hatte von einem Typen gelesen, dessen Handy auch hier geklaut wurde und der es am nächsten Tag auf eben jenem Markt wiedergefunden hatte - das wäre auch eine  Möglichkeit gewesen 😂

Das Prozedere um das verlorene Handy war anstrengend und sinnlos, zum einen weil mein aufgelöster Begleiter ständig auf Deutsch zusammenhanglos in das spanische Gespräch zwischen mir und dem Beamten hineinquarkte und zum anderen, weil es einfach nur eine Zeugenaussage war und mehr nicht. Uns wurde gesagt, dass unter Umständen in 2 bis 3 Monaten das Telefon irgendwo auftaucht. Mehr nicht. Aber was habe ich erwartet, die Kriminalität im Land ist so hoch, die "Ordnungshüter" bekommen nicht mal ihr Gefängnis in den Griff 🤷 ein nutzloser Apparat, für den die so schon armen Menschen auch noch Steuern zahlen 😔

Nun war es völlig dunkel, goss aus Eimern und aufgrund des regen Treibens war kein Taxi in Sicht. Langsam wurde ich unruhig, bekam auch ehrlich gesagt etwas Angst und wollte einfach nur auf schnellstem, direktem Wege zurück ins Hostel. Die einzige Möglichkeit die wir hatten, war völlig durchnässt in einen Local-Bus zu steigen. Wohin dieser fuhr - keine Ahnung - aber der Busfahrer meinte immerhin in unsere Richtung 😫
Es ging bergab, ein gutes Zeichen. Allerdings steckte der Bus dann irgendwann so im Verkehr fest, dass wir ausstiegen und weiterliefen, bis zum nächsten Taxi.

Endlich im Hostel angekommen, war ich völlig erschöpft und nicht mehr fähig in meinen Geburtstag hineinzufeiern. Raus aus den nassen Sachen, rein ins Bett und Augen zu - morgen wird alles wieder besser 🤗

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