Abstecher nach Kantabrien

 Aufgrund der nicht ganz rosigen Wettervorhersage gönnten wir uns heute wieder etwas mehr Schlaf und sattelten das Pferd erst später.

Wir ritten mit dem Blech-Gaul 🚘 entlang der asturischen bis hinüber zur kantabrischen Küste, in die Nachbarregion. In der Nähe von Santander besuchten wir den Ort Santillana del Mar, welcher vor allem durch die Höhlen von Altamira bekannt wurde. Dort fand man sehr aufwendige Höhlenmalereien aus der Steinzeit, die Künstler bezogen das Relief der Wände in ihre Kunst mit ein, weshalb die Zeichnungen sehr plastisch wirken. Die Originale sind jedoch leider nicht mehr zugänglich, da sie unter den vielen Touristen ein wenig gelitten haben. Man kann jedoch eine Höhle mit Nachbildungen und ein Museum dazu besichtigen.

Unser Interesse galt jedoch dem Ort selbst, denn hier wurde die mittelalterliche Architektur komplett erhalten. Kein Auto kann bzw. darf sich durch die engen Gassen schieben, dafür herrscht reger Fußgängerverkehr.

Im unerbittlichen Regen kam zwar nicht ganz die erwartete Stimmung auf, jedoch nutzten wir die Zeit in einer gemütlichen Schänke, um Nicos Hausaufgaben zu erledigen, schließlich habe nur ich Urlaub, er ist nicht zum Spaß hier😜





Auf dem Rückweg hielten wir in 'Colombres' an. Hier ließen sich einst Heimkehrer nieder, die vorher nach Mittelamerika ausgewandert waren. Aufgebrochen sind sie damals in ihrer Jugend, auf der Suche nach dem großen Glück und Geld. Später zog es sie in die Heimat zurück, wo sie sich schließlich niederließen und nicht nur gesammelte Erfahrungen mitbrachten, sondern auch ihre Architektur inklusive Palmenbepflanzung. Die Bauwerke muten nun recht exotisch an, was die Laune an diesem regnerischen Tag doch ein wenig heben konnte 🌴


Seit dem ersten Tag machen wir immer wieder den gleichen Fehler: wir essen morgens ausgiebig, snacken etwas leichtes zum Mittag und bekommen zwischen 17.00 und 19.00 Uhr Hunger. Für den normalen, deutschen Alltag völlig unkritisch, da normale Abendbrotszeit. In Spanien fatal: zwischen 16.00 Uhr und 20.00 Uhr gibt es hier quasi nirgendwo richtiges Essen. In dieser Zeit trifft man sich maximal auf einen Drink und ein paar Oliven, gegessen wird jedoch deutlich später. Gaststätten haben entweder komplett zu oder geben nur Getränke aus.
So muss man sich also in der verbleibenden Zeit von Hunger ablenken, in dem man sich noch irgendetwas anguckt.

In unserem Falle lag auf der Strecke noch ein altes, verlassenes Kloster des heiligen San Emeterio, mitten in einem verzauberten Küstenwald.



Eigentlich wollten wir die 'Cueva del Pindal' besichtigen, welche ebenso Höhlenmalereien vorweisen kann, diese war jedoch leider geschlossen. Die Enttäuschung war dennoch nicht allzu groß, da sich vor dem Höhleneingang erneut ein wunderschöner Küstenblick (samt Kathedralen-Felsen) bot.



Mit Einbruch der Dunkelheit kann man schließlich auch wieder mit ernsthafter Nahrung rechnen, was uns dann zurück nach Llanes zum Hotel zog. Auch diese Stadt hat einen kleinen mittelalterlichen Kern, durch den man pilgern kann.


Besonders hervorzuheben ist allerdings unser hübsch gelegenes Hotel direkt am 'Playa de Sablon'. Die Ebbe nutzen wir für einen kleinen Spaziergang am Meeresgrund, in der Hoffnung vielleicht doch noch einen verirrten Bewohner bergen zu können 🐙




*Aus der Kategorie 'Reisen bildet':

Die Gezeiten entstehen durch die Anziehungskräfte von Sonne und Mond auf das Wasser in unseren Ozeanen. Der Mond hat dabei eine etwas stärkere Anziehungskraft und eine Umlaufbahn von etwa 25h, deswegen finden Niedrig- und Hochwasser nicht jeden Tag zur gleichen Zeit statt. Gäbe es unsere Kontinente nicht, würden Sonne und Mond das Wasser permanent um die Erdachse rund herum ziehen. Da unsere Ozeane aber wie große Schwimmbecken sind, schwappen die Wellen auf der einen Seite an den Beckenrand (Flut), die Welle wird vom Beckenrand reflektiert (Ebbe) und schwappt wieder gegen den gegenüberliegenden Rand (Flut), usw. 🤓

Zur Veranschaulichung des Tidenhubs, der hier maßgeblich für den Besuch einiger Sehenswürdigkeiten ist, übrigens der Blick aus unserem Hotelzimmer in Llanes (beides sind keine Extrema, da geht noch was!😉):


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