Ein letzter Tag am Loch Maree

"When angels travel" könnte der Titel der Reise werden, denn selten hat man so viele Sonnentage auf einer so kurzen Schottland-Reise. 
Umso trauriger, dass es auch der letzte Reisetage ist 😿 aber die Highlands verabschieden uns in guter Manier, mit einem gigantischen Panorama vom Beinn Eighe auf den Loch Maree.



Die ersten 300 Höhenmeter waren in knapp 40 Minuten erklommen, was eine wirklich gute Zeit ist, wenn man bedenkt dass es wirklich steil bergan über die Felsen ging.





Das dramatische Spiel zwischen Licht und Schatten, wenn die Sonne durch die Wolken scheint ist von oben noch viel atemberaubender. Auch wenn sich die Bilder oft gleichen, packt es mich jedes Mal von neuem. 




Und wenn man dann oben ist, verzaubert einen die von kleinen Tümpeln durchbrochene Mondlandschaft.


Infinity-Pools laden eigentlich zum Baden ein, wäre es nicht so frisch und windig rund herum.




Hier, oberhalb der Baumgrenze, wächst nicht mehr viel außer Gras, Moos und Heide. Aber auch das was wächst, arrangiert sich nett und freundlich.


Über eine Woche tägliches Wandern fordern ihren Tribut. Nicht nur der Körper meldet sich immer Mal wieder, auch die Ausrüstung kann schlapp machen. Aber Reisen macht bekanntlich auch erfinderisch, so konnten wir die Stiefel der Kollegin doch noch für den Abstieg flicken 😜.


Wieder am Fuße des Berges angekommen, war nicht nur eine Abkühlung notwendig, sondern auch die Flucht vor den Midges. Wie als wollten sie uns nun endgültig aus dem Land treiben, fielen sie über uns her 🦟😱


Also nichts, wie ab in den See. Interessanter Weise haben es die Biester hauptsächlich auf den Kopf abgesehen, man sagt sie werden von der Ausatemluft angezogen. Das nützlichste Gadget in den schottischen Highlands ist und bleibt also das Kopfnetz. Zumindest bis man weit genug raus auf den See geschwommen ist 😅


Das Wasser des Loch Maree gilt als heilend, deshalb pilgerten viele Menschen zum See, um von ihren Leiden erlöst zu werden.
Wer in der Gegend einst (bis ins 20. Jh. !!!) von Wahnsinn befallen war, der wurde sogar an ein Boot gebunden, dass drei ganze Runden um die Insel im See fuhr. Wer dann noch lebte war in der Regel von seiner Geisteskrankheit geheilt. Im Loch gibt es einige kleine Inseln. Auf einer davon ist ein tiefer Brunnen... Da konnte man den hoffnungslosen Fällen noch eine Chance geben. Laut Aussage des Einheimischen, der mir die Geschichte erzählt hat, gäbe es tatsächlich keine Irren mehr in der Gegend 😅


Die Gezeiten faszinieren mich immer wieder. Am Tag zuvor waren wir noch mit dem Boot in der Bucht unterwegs, nun lag sie trocken vor mir. Wahnsinn.

Wir hatten Regen, wir hatten Schafe, wir hatten Dudelsackspieler, wir hatten Lochs und Bens, Legenden und Geschichten was fehlt noch?

Richtig: Haggis 🍽️

Haggis ist ein bunter Mix aus allerlei Schafsinnerei, Zwiebeln und Hafer, traditionell gekocht in einem Schafsmagen. Für uns wurde etwas ansehnlicher angerichtet. Es wird nicht mein neues Leibgericht werden, aber tatsächlich hat er gar nicht so übel geschmeckt 😋

Und um so ein schweres Essen zu verdauen, braucht man eindeutig etwas Hochprozentiges. Den Whisky aus der lokalen Distillerie kann ich nur wärmstens empfehlen. Wer Mal nach Gairloch kommt, darf sich auf einen Recht fruchtigen Tropfen freuen.


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