Entlang archäologischer Spuren bis auf die See 🛥️

Heute war ein wanderfreier Tag - perfekt um ihn mit langersehnter Kultur zu füllen 🤓 auf dem Weg zum Museum am Morgen war der Strand noch ganz unberührt.


Bevor es öffnete war noch genug Zeit, um dem Weg hinter dem Gebäude in die Berge zu folgen. Der archäologische Pfad schlängelt sich vorbei an den Ruinen von Rundhäusern, die vom Neolithikum bis in die Bronzezeit die Siedlung am Hang ausgemacht haben.


Im Museum selbst steht der zweite der beiden in Norden gefundenen piktischen Steine. Hier etwas deutlicher mit Tiersymbolen verziert. Man weiß nur sehr wenig über Kultur der Pikten und die Bedeutung ihrer Hinterlassenschaften, nur dass sie ein sehr künstlerisches und, wie der von den Römern gegebene Name zeigt, offenbar tätowiertes Volk gewesen sein müssen.


Das größte Raubtier der schottischen Highlands ist übrigens diese flauschige Mietzekatzen-Rasse 😻
Leider habe ich noch keine davon getroffen. Das mag aber daran liegen, dass sie sehr stark vom Aussterben bedroht sind, da sie Hauskatzen-kompatibel sind und es daher kaum noch reinrassige Nachkommen gibt 😿


Das Museum ist ein bunter Mix aus allem, von vorchristlicher Geschichte über viele Informationen zu den Highland-Clans.


Ebenso interessant ist die militärhistorische Geschichte: Während des zweiten Weltkrieges war der Loch Ewe der Startpunkt der Versorgungsroute nach Russland, welche im Sommer durch die Arktis verlief, um den deutschen Luftraum zu umgehen. Es war eine der gefährlichsten Handelsrouten, viele ließen ihr Leben, teilweise froren sie einfach an Deck fest.
Während des kalten Krieges bereitete man sich auch in Schottland vor. Das Gebäude, in dem sich nun das Museum befindet, war früher ein Observations-Gebäude, das eventuelle Angreifer abhören sollte.


In der Zwischenzeit waren dann auch die vorchristlichen Sandzeichnungen am Strand sichtbar geworden. Design à la Nazca-Linien 😜


Sonne + Hafen = Eine Seefahrt, die ist lustig 🛥️


Oft trifft man in dieser Bucht sogar Delphine, manchmal sogar Wale. Heute leider keines von beiden, dafür aber jede Menge Robben und Vögel 🦭



Unser Boot hatte sogar einen Glasboden, durch den man den Grund beobachten konnte. Die Farbgebung hielt sich bei den Wassertemperaturen natürlich in Grenzen, dennoch gab es viel Abwechslung: Tang, Seeigel, Tang, Seesterne, Tang, Fische, Tang 😅


Das heimliche Highlight war dieses zarte Eisbrecher-Bötchen. Ein Polarforschungsschiff aus England hatte den Loch Ewe auserkoren, um seine Sonare zu testen. Zum Glück konnte der Skipper die Rätselraterei beenden, die uns den ganzen Morgen beschäftigt hatte.






Für alle die, die sich immer über zuviel Kleingeld beschweren: puzzelt doch einmal das britische Kleingeld zusammen. Es wird zum Wappen des Vereinigten Königreichs 🤯


Was fehlt auf meiner Schottland-Reise noch? Richtig, das Whisky-Tasting .
Diese fünf Single Malts (nicht der gepanschte Blend-Kram 😜) standen auf dem Menü. Wer das Getränk erfunden hat ist umstritten, scheinbar aber wieder einmal ein paar Mönche. Der Unterschied zwischen dem irischen und schottischen Getränk ist übrigens nicht nur die Schreibweise. Der hiesige Whisky wird 2x gebrannt, der irische Whiskey dagegen 3x. Die Schotten sind eben etwas härter im Nehmen. 


Echte Kenner trinken ihren Whisky niemals "on the rocks", also mit Eis oder gar mit Cola 😱😱😱
Um den Geschmack noch etwas zu intensivieren, gibt man gern einige Tropfen Wasser hinzu - das bringt übrigens wirklich was.


Beim Whiskey-Tasting geht es nicht um Genauigkeit und Realismus. Es geht um Fantasie, um Träumerei, und Vorstellungskraft, die sich nur entfaltet, wenn man sich der sinnlichen Wahrnehmung hingibt.
Genau so ist es auch mit der gälischen Sprache. Es nützt nichts, nur die Vokabeln auswendig zu lernen. Du musst die verschiedenen Arten von Hügeln erst selbst wahrnehmen, um die Worte richtig verwenden zu können. Mit der Aussprache werden Gefühle und Leidenschaft transportiert. In diesem Sinne: Slainté mhath 🥃



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