Ich weiß nicht warum und was es ist, aber irgendetwas verbindet mich mit London. Diese Stadt fühlt sich so vertraut an, obwohl ich erst zum zweiten Mal da bin. Deswegen musste ich auch am letzten Tag noch ein wenig streunern gehen.
Das Gepäck im Hostel verstaut, war ich deutlich wendiger und konnte mich auch in der Schlange am Harry-Potter-Shop neben dem Gleis 9 3/4 anstellen 😜 Als Fan der ersten Stunde musste ich wenigstens reinschauen. Trotz der Menschenmassen war es ein tolles Eintauchen in die magische Welt meiner Kindheit.
Zurück in der Realität, peilte ich die Themse an. Auf dem Weg dahin verlor ich mich in der geschäftigen Markthalle des Covent Garden und brauchte danach umso mehr einen ruhigen Ort zum Durchatmen.
Am Victoria Embankment, einer berühmten Anlegestelle, bekam ich dann einen kleinen Backflash zum letzten Urlaub. Der Obelisk, der hier steht stand einst in Luxor in Ägypten. Wahrscheinlich hat man ihn gegen die Währungseinheit 'ägyptische Pfund' eingetauscht 😜
Leider diesmal zu früh für den Glockenschlag des dicken Kollegen. Big Ben heist übrigens nicht der markante Turm, sondern die dicke Glocke, die stündlich den bekannten Gong abgibt.
Unweit davon findet man die Westminster Abbey, die Royal Church am Platz. Hier haben diverse britische Monarchen ihre letzte Ruhestätte gefunden (die Queen allerdings nicht 😉).
Dann fand ich endlich einen Platz zum Erden. Mitten in der City, im St James Park unweit des Buckingham Palace, liegt ein liebevoll gepflegter, uriger Garten.
Eins muss man den Briten lassen: das mit den hübschen Gärten haben sie echt raus 🌺 sogar kleine pelzige Kollegen genießen die Idylle ohne sich stören zu lassen.
Am Trafalgar-Square wurde es dann wieder lauter und hektischer.
Auf der verzweifelten Suche nach einer Toilette entdeckte ich in der Northumberland Street dann dieses tolle Kleinod und konnte einen exklusiven Blick in das Arbeitszimmer des Meisterdetektivs Sherlock Holmes werfen. Es war nur dürftig aufgeräumt. 🧐
Ich hatte es mir in den Kopf gesetzt, die Tower Bridge wenigstens aus der Ferne zu sehen, denn bis dahin lag ein ganz schönes Stück Weg vor mir. Dabei musste ich aber feststellen, dass einige andere Brücken über die Themse mir leider die Sicht versperrten. Also noch einen Schritt weiter wandern. Immerhin war er gespickt mit Sehenswürdigkeiten, wie z.B. St Paul's Cathedral. Die liegt übrigens auf dem höchsten Punkt des Stadtzentrums.
Und dann holte mich die Vergangenheit wieder ein. Ich erinnerte mich an den tollen Fußweg entlang des Flusses bis zur Tower Bridge. Der ist nämlich gespickt mit Details zur Stadtgeschichte.
Hier lagen einst Werften und Häfen. Die Queenhithe wurde als einziges mittelalterliches Dock erhalten, das heißt man hat es nicht mit Gebäuden zugebaut.
Ein Mosaik an der Kaimauer erzählt die Geschichte von London. Eigentlich haben nämlich wir Sachsen sie gegründet 😜.
Und dann lag sie vor mir unter einer epischen Wolkenkulisse in der untergehenden Sonne.
Die paar Meter konnte ich dann auch noch gehen und auch den Kontrast zwischen mittelalterlichem Tower und der modernen City einfangen.
Zufrieden trat ich nun die Heimreise an und fand ein weiteres Relikt aus barbarischen Zeiten: ein Freizeit-Etablissement, in dem man Axtwerfen kann. Die spinnen einfach, die Briten.
In diesem Sinne - ein letzter Gin Tonic auf der Insel. Mit Wehmut trank ich ihn ganz langsam, denn er markierte das Ende der Reise 😿
Ich bleibe dabei: UK fasziniert mich. Ich liebe die gelebte Geschichte, die gesprochenen Akzente, das nahezu unvorhersehbare Wetter, die verdammt leckeren Süßigkeiten, die 75% Perfektion in allem, den exzentrisch-edlen Style und die seichte Verrücktheit der Bewohner. Diese Inseln haben mich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gesehen. Danke, dass ich Gast sein durfte 🫶🏼
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