In den Reichen zweier Brüder

 Nach einer weiteren stürmischen Nacht zeigte sich Zeus gnädig und begrüßte uns mit einem perfekten Regenbogen im grauen Wolkenmeer 🌈

Aufgrund der ungewissen Wetterlage versuchten wir es gar nicht erst mit Knossos 🐂

Stattdessen schlängelten wir uns durch zahlreiche Serpentinen hinauf zum Lassithi Plateau, welches mit knapp 800m Höhe als das höchste Bergplateau im Mittelmeer-Raum gilt.


Hinauf zog uns wieder einmal die griechische Mythologie. In der Höhle von Psychro soll einst der Göttervater Zeus geboren worden sein. Seine Mutter, die Titanin Rhea gebar ihn versteckt im Gebirge, um ihn vor seinem Vater Kronos zu verstecken. Dieser verschlang nämlich alle seine Kinder sofort nach der Geburt, da ihm prophezeit wurde, dass einer seiner Abkömmlinge ihn einst seiner Macht und Position berauben würde. Rhea gab dem Kindesvater stattdessen einen in Laken gehüllten Stein zum Fraß.
Um den kleinen Zeus zu verstecken, schlugen 9 zum Schutz bestellte Dämonen immer dann mit ihren Schildern und Schwertern aufeinander ein, wenn der Säugling schrie, so konnte Kronos nicht ausmachen, wo sich das Kind befand. Aufgezogen wurde Zeus von der Amme Amaltheia, die entweder eine Ziege oder eine Nymphe gewesen sein soll 🤷🏽‍♀️
Als er stark genug war, entkroch er jedenfalls der Höhle und erfüllte die Prophezeiung, in dem er seinen Vater erschlug und seine Geschwister aus dessen Bauch frei ließ.

Der Aufgang war etwas abenteuerlich, nicht zuletzt weil der holprige Steinweg durch den Regen Recht glitschig war.
Man hätte auch das Esel-Taxi nehmen können, geworben wurde mit einem eher unfeinen Marketing-Motiv: Schuld. Die Edelwirtschaft Griechenlands würde zum erliegen kommen und man hätte die Chance sie mit seinen 10€ zu unterstützen 🙈
(Aber: maximale Traglast 100kg 🦄)


Der Wald um die Höhle und auch der Eingang dieser erinnerten mich durch ihr sattes, moosiges Grün stark an Irland, das Wetter tat erneut seinen Teil dazu ☘️


Offiziell entdeckt und erforscht wurde die Höhle erst gegen Ende des 19. Jh. Man fand neben den schauerlich schönen Stalaktiten jede Menge Kultgegenstände und einen Altar. Sie stellte wohl eine wichtige heidnische Stätte dar.



Mit Verlassen der Höhle wurde auch das Wetter freundlicher, sodass wir uns auch zu den typisch kretischen Windmühlen trauten.
Clever am Berghang aufgestellt nutzt man so noch heute die stetige Brise, um Korn zu mahlen. 🌾



Wenn es auch zum Baden im Meer zu kalt und ungemütlich ist, so konnten wir Zeus' Bruder dennoch nicht vernachlässigen.
Wir besuchten endlich Poseidon's Geschöpfe im Aquarium 🧜🏽‍♂️ (die letzten Stunden vor Schließung erwiesen sich wieder als die perfekte Uhrzeit, um die Schlange zu umgehen 😉)








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