Fort William und das Glen Nevis

Die zweitgrößte Stadt der Highlands ist Fort William. Einst als taktische Hafenstadt und Basis zur Kontrolle der westlichen Clans erbaut, dient es nun als Ausgangspunkt für viele Outdoor-Touristen. Das Zentrum ist mit seiner Shopping-Meile recht überschaubar und glänzt neben Souvenir- und Ausrüstungsgeschäften jedoch auch mit dem ein oder anderen historischen Gebäude.



Hier liefen damals auch viele Schiffe aus, die ihre Passagiere in die neue Welt brachten. Durch die "Entklanisierung" der Highlands trieb es viele Schotten nach Amerika. In Kanada wurde sogar ein 'New Scotland' gegründet.


Mehr oder weniger am Fuße des Ben Nevis gelegen, ist die Stadt der perfekte Ausgangspunkt für allerlei Wandertrips. Bei dem grandiosen Wetter heute war schon der Parkplatz vor dem Aufstieg zum höchsten Berg Großbritanniens völlig überfüllt. Es gibt auf dem Berg im Schnitt nur 30 Tage Sonnenschein pro Jahr. Entsprechend überlastet sind an diesen Tagen auch die Pfade, das hat nichts mehr mit Abenteuer und Genuss zu tun.

Eine Wanderung ist kein Statussymbol und nur um danach sagen zu können, man ist auf dem Ben Nevis gewesen, wollte dann auch keiner da hoch. Aber zu jedem 'Ben' (Berg) gehört auch ein 'Glen' (Tal). Die sind meist mindestens genauso schön, so auch das Glen Nevis. Entlang eines zauberhaften Flüsschens zog es uns bei strahlendem Sonnenschein immer tiefer ins Tal.


Für einen kleinen Moment hatte ich sogar völlig vergessen, dass ich in Schottland bin. Bei den Temperaturen kam schon fast mediterranes Feeling auf. Also zurück auf den Boden der Tatsachen und ordentlich abkühlen im Gebirgsbach 🏊
Da bleibt einem schon Mal kurz das Herz stehen, aber hinterher fühlt man sich wie neu geboren und erfrischt für den weiteren Weg.


Der führte dann wieder einmal durch saftige Wälder mit uralten, knorrigen Bäumen und felsigen Pfaden.









Und nach dem der Pfad immer steiler und enger wurde, der Fluss sich schon nur noch durch Felsen fraß, standen wir plötzlich auf einer Hochebene mit Blick auf den Steall Wasserfall. 😳
Ich habe nur noch darauf gewartet, dass ein Dinosaurier durch das Bild spaziert, so abgeschottet schien das Tal nach außen. 🦕


Den Ben Nevis nicht bestiegen zu haben, bereue ich nach der tollen Wanderung heute gar nicht. Immerhin habe ich ihn von unten bestaunen können. Aus der Perspektive sehen Berge doch immer am eindrucksvollsten aus 😉


Zum krönenden Abschluss stand am Abend plötzlich ein junger Mann auf der Türschwelle: Piper #5.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kreta - wo sonst?