Home sweet Home
Die Nacht im Hotel war regelrecht ungewohnt, vor allem mit Indoor-Frühstück. Aber ich habe gut geschlafen und war ausgeruht genug für den langen Heimweg.
Kurz vor der Grenze mussten natürlich noch Mal alle Geschäfte abgewickelt werden: Tanken, Wodka kaufen. Irgendwie überkam mich noch der Wunsch nach einem neuen Fell - das ist ein wenig eskaliert, bei mir sind ein neues Schaf und eine kesse Ziege eingezogen. 🐏Die Oder-Neiße-Linie wurde um pünktlich 14.00 Uhr überschritten, den Unterschied spürt man vor allem am irrsinnig hohen Verkehrsaufkommen in Deutschland.
Und wenn man schon Mal durch Brandenburg düst, warum dann nicht auch einen kurzen Besuch an der Krabat-Mühle einschieben. Auf einem spannenden Lehrpfad wird die sorbische Geschichte vom verhexten Müllersgesellen erzählt. Hier wurde wirklich viel Liebe rein gesteckt.
Und wenn man schon Mal durch Brandenburg düst, warum dann nicht auch einen kurzen Besuch an der Krabat-Mühle einschieben. Auf einem spannenden Lehrpfad wird die sorbische Geschichte vom verhexten Müllersgesellen erzählt. Hier wurde wirklich viel Liebe rein gesteckt.
Zu Hause in Leisnig bin ich dann um 18.30 Uhr eingeflogen und von da an war ich hauptsächlich mit der Chaos-Bewältigung beschäftigt, daher auch der verspätete Abschluss.
Natürlich habe ich auch einen großen Dank ins Universum geschickt, für den weitreichenden Schutz, der mir zu Teil wurde, die schönen Eindrücke die ich machen, die netten Menschen die ich treffen und die tollen Geschenke, die ich mit nach Hause bringen durfte. 🙏🏽
Diese Reise war für mich ein Erlebnis der besonderen Art. Ich weiß wie es ist, allein zu reisen, aber einen Roadtrip habe ich noch nie allein gemacht. Man kommt sich dabei selbst noch einmal anders nahe. Autofahren auf einsamen, leeren Straßen wird zu einer Art Meditation, man fliegt regelrecht durch die Landschaft.
Aber auch die Aufmerksamkeit für die kleinen Details wird geschärft - manchmal war ich regelrecht verblüfft, wie gut es läuft. Im einen Moment wünsche ich mir eine richtige Toilette mit fließend Wasser, nach der nächsten Kurve steht groß 'WC' an der Häuserwand und ich musste nicht einmal was dafür bezahlen.
Klar kam oft die Frage: "Warum reist du allein? Warum hast du keinen Freund?" Tja - vielleicht habe ich genau deshalb keinen, weil ich allein so gut zurecht komme. Sicher habe ich mir vorher und auch manchmal währenddessen einen Gefährten gewünscht. Rückwirkend betrachtet, wäre es aber nicht die selbe Reise gewesen und so wie ich sie gemacht habe, war sie richtig und wichtig für mich.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hat mich Litauen im Zusammenhang mit meiner Ahnengeschichte schon immer mehr angezogen als Polen. Das hat sich nach dieser Reise auch eher noch verstärkt. Die Region Suwalki, aus der die Familie meiner Großmutter stammt war lange Zeit auch litauisches Gebiet. Keine 15 km nördlich von Czerwonka ist Punsk, eine Stadt, in der die Mehrzahl der Einwohner Litauisch spricht, obwohl die Grenze noch ein ganzes Stück entfernt ist.
Es fällt mir leichter in Stämmen als in Nationen zu denken. Einigen wir uns doch einfach auf das Vermächtnis der Sudauer in meinen Adern. Das erklärt auch die Aufsässigkeit und den Zusammenhalt, die meine Familie schon immer gern an den Tag gelegt hat 😉
Was mich auch rückblickend noch immer so fasziniert ist dieser Brocken Russland rund um Kaliningrad. Ich meine - Wieso? Wer hat denn zugestimmt, dass die Russen diesen Splitter im Fleisch von Nationen, die von der mehrmaligen russischen Besatzung so satt sind, behalten dürfen? Und was wollen eigentlich die Menschen auf diesem Stück Land? Räumlich eingeschränkter geht's doch eigentlich gar nicht. Mittlerweile sind schließlich auch fast alle Grenzen dicht. Gibt es da eigentlich überhaupt noch normale Zivilbevölkerung oder ist das zu einer Art riesigem Militärstützpunkt geworden?
Die sehr gewissenhaften Grenzpatrouillen rund herum finde ich auf jeden Fall ein wenig besorgniserregend. Ich werde das Gefühl nicht los, dass dieses Gebiet dort in naher Zukunft eine Rolle spielen wird und hoffe für die Menschen dort nur das Beste. Krieg ist Scheiße, vor allem wenn er überhaupt nicht von den Menschen geführt wird, um deren physisches Land es geht.
Ich bedanke mich auch bei allen Lesern, die Tag für Tag mitgefiebert haben. Es ist mir eine Ehre, dass ihr so ein großes Interesse an dem habt, was ich so treibe. Bleibt alle gesund und munter, das Leben bietet einem jeden von uns so viele tolle Geschenke, man muss nur die Augen auf machen und zugreifen 🙏🏽
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