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Es werden Posts vom Juli, 2025 angezeigt.

Schwedische Gastfreundschaft

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Und so schlängelten wir uns weiter die Küste hinauf entlang einer malerischen Landschaft. Vorbei an vielen Seen und über imposante Brücken. Ziel war die Stadt Örnsköldsvik, denn dort wohnen Bekannte meines Begleiters. Wir wurden wahnsinnig freundlich empfangen und festlich bewirtet, bei knapp 30 Grad und Sonnenschein - laut der Einheimischen schon seit 2 Wochen, was absolut untypisch ist. Wahrscheinlich hat eher Schweden den Jahrhundertsommer, vor dem in Deutschland das ganze Jahr schon gewarnt wird. Das Wiedersehen endete in einem feuchtfröhlichen Grillabend, der uns nachträglich doch auch ein wenig strapazierte. Wenn die Sonne nicht wirklich untergeht, findet man auch nur schlecht ein Ende.  Schwedische Gastfreundschaft bedeutet offenbar nicht nur gemeinsam das Brot zu brechen, sondern auch eine gewisse Waffenbrüderschaft. Der Tisch war reich gedeckt und ich darf mich seit diesem Tag nicht mehr als Pazifistin bezeichnen.  Es ist definitiv ein Erlebnis. Die Waffen sehen aus w...

Von Runen bis Lakritzeis

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Im Bus gibt's zwar keinen Geschirrspüler wie zu Hause, aber wenn das Aufwaschen nach dem Frühstück mit der Gitarre begleitet wird, vermisse ich den tatsächlich gar nicht mehr. Noch besser: Schlafplatz neben historischer Stätte. Das gelang uns auch in der letzten Nacht wieder, sodass wir uns direkt mit den Sigurdsritzungen auseinandersetzen konnten. Dabei handelt es sich um den wohl größten Runenstein in ganz Schweden. Überall im Land findet man hier Steine, in die während der Wikinger-Zeit Piktogramme  mit Runenschrift umrahmt eingemeißelt wurden. Dieser hier ist knapp 4,5 x 2 m groß und stellt einen Teil der Sigurd-Sage dar. Wer die nicht kennt, dem sei gesagt dass der Inhalt auffällig sehr an Siegfrieds Abenteuern aus dem Nibelungenlied liegt. Das Nibelungenlied ist eines unserer ältesten deutschen Kulturgüter und stammt aus einer Zeit in der Deutschland noch von vielen vereinzelten germanischen Stämmen besiedelt war. Unser Wikinger-Comic zeigt, wie der Held Sigurd das Herz des D...

Välkommen i Sverige

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Sechs Stunden ruhige Seefahrt später lief die Fähre in Trelleborg ein und wir rollten ganz entspannt von Deck.  Die Müdigkeit hielt sich in Grenzen, einige Kilometer lagen noch vor uns und so fuhren wir gleich weiter entlang der Küste gen Osten.  In Schweden kann man eigentlich überall mit dem Camper stehen, außer natürlich an den stark frequentierten Touri-Plätzen. So verbrachten wir die erste Nacht auf einem Campingplatz, um gleich am Morgen vor Ort zu sein. Nach so viel Zeit im Sitzen hatte ich nach dem Morgen direkt Bewegungsdrang und zog die Laufschuhe an. Ich bin wirklich nicht sehr fit, weshalb der Jogging-Ausflug Recht kurz ausfiel. Trotzdem genoss ich den Weg durch die wunderschönen Felder entlang der Küste. Klarer Vorteil der Übernachtung in der Zivilisation ist die Dusche, die auch echt notwendig war. Ganz frisch liefen wir also zu den Ales Stenar, einer sogenannten Schiffssetzung, wahrscheinlich aus dem Jahr 600 n.Chr. Die 59 Steine, die bis zu 2 Tonnen wiegen, ste...

Auf den Spuren von Rügens Frühgeschichte

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 Warum eigentlich Rügen?  Als ich letztes Jahr nach Leisnig gezogen bin und begonnen habe die Gegend um mich herum zu erkunden, bin ich auf die Spuren alter slawischer Besiedlung gestoßen. Überall im Muldental finden sich alte Wallanlagen, die vor 1000 Jahren die Handels- und Kulturzentren der Bevölkerung waren. Das westslawische Besiedlungsgebiet erstreckte sich einst von Saale bis Oder und vom Erzgebirge bis nach Rügen. Das letzte Überbleibsel sind sozusagen die Sieben, das alte Brauchtum also auch noch nicht ganz ausgestorben. Auf Rügen, genauer am Kap Arkona, stand einst eines der Hauptheiligtümer dieses Volkes, in dem Rechtssprechung stattfand und Orakel für wichtige Themen mit großer Tragweite gesprochen wurden. Die Wallburg lag am Haupthafen für den umfangreichen Ostseehandel - Bernstein galt damals schon als beliebter Schmuckstein und brachte im Handel mit Südeuropa viel Ertrag. Nachdem ich nun mittlerweile so viel über die Slawen gelesen hatte, war es an der Zeit für ...

Auf in den Norden

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Es ist so weit - nach gefühlt unendlich langen Wochen voll Arbeit und Vorfreude geht's nun endlich in den Norden.  Das spannendste: ich bin nicht allein unterwegs. Praktischerweise hat mein Reisegefährte einen sehr komfortablen Bus, der für die nächsten 4 Wochen unser zu Hause sein wird. One the road bin ich praktisch schon seit Dienstag und habe auch bereits auf einem Workshop in Schwerin Nordluft geschnuppert. Abgeholt wurde ich im tiefsten Brandenburg, denn zur Einstimmung war noch ein Wildnispädagogik-Wochenende vorgelagert. Hoffentlich sind diese Straßen nicht der Vorgeschmack auf das, was uns bevorsteht. Unser großes Reiseziel ist eigentlich Schweden. Doch schon zu Beginn des Jahres hat mich die Insel Rügen sehr gerufen. Als Kind war ich sehr oft mit meinen Eltern da und irgendwie ist es ja auch spannend 20 Jahre später noch einmal nachzuschauen, was aus dem Feriendomizil so geworden ist. Begrüßt wurden wir auf der Insel von einem wunderschönen Sonnenuntergang - so darf der U...